Walvis Bay

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer, Einsteiger

Revier: Flachwasser, Stehbereich

Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe

Teil der 11 monatigen Reise von Sten & Grit Uhlig um die Welt

Schon bei unserer 24stündigen Busfahrt von Kapstadt nach Windhoek – der Hauptstadt von Namibia – haben wir feststellen können, dass es hier wahnsinnig viel Platz gibt. Hunderte Kilometer haben wir nichts ausser Sanddünen und Steppenlandschaft am Busfenster vorbeirauschen sehen. Kein Wunder, leben doch in diesem jungen Land gerade einmal 1,8 Millionen Menschen auf einer Fläche von 825.000 qkm – das macht genau 2 Personen pro qkm!

Erst seit 1990 ist Namibia – ehemals Süd-West-Afrika unabhängig. Walvis Bay, einer der zwei Häfen Namibias wurde sogar erst 1994 vollständig aus Südafrikanischer Hand gegeben. Südafrika hatte schon seit Ende des Ersten Weltkrieges ein Mandat über Namibia – kein Wunder, hatten doch die Deutschen (deren Kolonie Süd-West-Afrika bis zu Beginn des 20. Jh. war) gerade den Krieg gegen u.a. die Briten (unter deren Hand Südafrika stand) verloren. Leider hat sich im Laufe der Jahre das Mandat eher in eine Art Besatzung gewandelt. Was zur Folge hatte, dass sich die seit 1949 in Südafrika eingeführte Apartheid auch in Namibia etabliert hat. Aber seit der Unabhängigkeit 1990, versuchen sich die vielen Volksgruppen aufeinander einzustellen und man spürt deutlich, wie es mit diesem Land langsam aber sicher voran geht. Was bleibt ist die Sparchenvielfalt. Obwohl Englisch die offizielle Landessprache ist, hört man auf den Strassen eine bunte Mischung aus Afrikaans, Deutsch, Bantu und Khoisan.

Vor allem in der Architektur sind die deutschen Wurzeln nicht zu verleugnen. In Swakopmund könnte man den Eindruck gewinnen, dass man sich in einer deutschen Kleinstadt befindet, wären da nicht Palmen vorm „Alten Amtsgericht“.

In Walvis Bay fühlt man sich bei einer steifen Brise oft wie auf einer Friesischen Insel, wenn man an einem der weissen Reetdachhäusern vorbeiläuft. Und auch die seit dem 01.10.05 geltende Helmpflicht für Radfahrer, die tatsächlich konseqünt befolgt wird, lässt Heimatgefühle aufkommen. Aber sobald ein mit mindestens 8 Personen besetzter Pritschenwagen vorbei fährt, weiss man wieder wo man ist.

Wir sind momentan in Walvis Bay an der Westküste Namibias. Walvis Bay ist eine Stadt, die touristisch im klassischen Sinne nicht allzu viel zu bieten hat. AUSSER einer Lagune mit Flamingos und Pelikanen zu Hauf – ein Wetland das Wasservögel regelrecht anzieht. Was uns an der Lagune anzieht ist der Wind, der hier in einer steten Häufigkeit und oft extrem heftig bläst. 35 – 40 Knoten sind keine Seltenheit.

Sobald sich die allmorgendlichen Wolken gegen 11 Uhr verziehen und die ersten blaün Fleckchen am Himmel zu sehen sind, ziehen auch wir los. Denn dann beginnt die Thermik aus südwestlicher Richtung zu säuseln. Und da der Wind von dem Moment an permanent zunimmt, heisst es für mich Kitesurffrischling so schnell wie möglich auf’s Wasser!

Bevor der Wind kommt, mit dem nur die grossen Jungs spielen dürfen. Ab und zu lassen sich schwarze Delfine vor meinem Brett sehen und zeigen ihre neusten Tricks. Knuddelige Robben verspeisen derweilen gemächlich ihren frisch gefangenen Fisch am Ufer. Und wenn dann der Wind für echte Kerle auffrischt, sitze ich am Rand der Lagune auf einer der vielen Wiesen unter Plamen und schaue Sten bei Kitemanövern zu, dessen Namen ich mir beim besten Willen nicht merken kann.

Zum krönenden Abschluss des Tages gibt es dann ein kühles Tafel Lager oder ein Savanna Dry im „Free Air“ dem Kitesurfcenter im westlichen Teil, ganz am Anfang der Lagune. Momentan ist es dort recht ruhig. Ganz im Gegensatz zur vergangenen Woche – der Speedweek – Kite- und Windsurfspeedweltcupfinale. Da haben es sich auch die Windsurfpros wie Björn Dunkerbeck, Finian Maynard und Antoine Albeau nicht nehmen lassen, kräftig zu feiern.

Übermorgen ist unsere Zeit hier leider vorbei, aber danach geht es ins Innere des Landes – nach Etosha, einem der besten Plätze, um Elefanten, Giraffen oder Zebras zu sehen und dann weiter durchs Damaraland Richtung Süden bis zu den roten Dünen von Sossusvlei. Ich bin schon gespannt!

Die besten Plätze zum Essen in Walvis Bay: Der Yachtclub, auch wenn das Raft, ein Holzhaus auf Stelzen direkt in der Lagune den besseren Sundownerblick hat.

Ein guter Platz zum schlafen: das kleine Nest – ein B&B direkt an der Lagune mit besten Blicken auf’s Wasser, wenn amn seinen Kaffee in der Abendsonne geniesst.

Ein kleines Problem in Namibia: Der kaum vorhandene öffentliche Verkehr. Für Backpacker bedeutet das ein wenig mehr Orgaaufwand. Einfacher ist es, wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist.

Spotbedingungen

Anfahrt
Von Windhök 4h Busfahrt via Swakopmund nach Walvis Bay

Wind
Thermik kommt gegen 13 Uhr und bläst mit zwischen 15 und 35 Knoten von links

Wasser
Der Spot ist eine riesige, meist stehtiefe Lagune. Das bedeutet Flachwasser und lagunentypisch braune Färbung (kein Badeort!)

Spot
Der Spot ist fast ringsum geschlossen und damit sehr sicher. Einen langen Schlag weiter draussen befindet sich einer der besten natürlichen Speedstrips der Welt. Walvis Bay ist ein Paradies für Freestyler und die, die’s werden wollen.

Temperatur
Das Wasser ist erstaunlich kalt. Ein langer Neo ist unbedingt nötig.

Meistgefahrene Kites
8qm, 12qm

 

Author: Grit & Sten

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