El Yaque (Isla Margarita – 3 Spots)

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer, Einsteiger

Revier: Stehbereich, Flachwasser, Welle

Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe

Reisebericht

Die Insel wurde am 15. August 1498 von Columbus während seiner Reise nach Santo Domingo entdeckt. Im Jahr 1500 wurde die erste Siedlung Südamerikas hier errichtet und von dort an stand die Insel unter Spanischer Verwaltung. Die Margaritenos wurden von den Spaniern zum äusserst gefährlichen Perlentauchen versklavt, daher auch der Inselname (Margarites bedeutet Perle), bis Simon Bolivar, nach ihm ist die immer noch gültige Währung Venezuelas benannt, 1821 die Insel von den Spaniern befreite.

Anfang der Neunziger wurde die Insel wiederentdeckt, von den Windsurfern. Seitdem wächst der Surftourismus in „El Yaque“ stetig an und mittlerweile werden dort auch einige grosse Windsurfcontests abgehalten, zu denen sich auch immer wieder die besten Surfer der Welt einfinden. Daher ist das wahrhaftig sehr hohe Freestyle – und auch Waveniveau nicht besonders verwunderlich. Schon einige sind hier zu World Cup Niveau herangereift und die jungen Margaritenos warten nur auf ihre Chance.

Aber auch sonst gibt es auf der in Ostteil Margarita und Westteil Macanao eingeteilten Insel einiges zu sehen und erleben. Margarita ist der grüne und fruchtbare Teil der Isla, der durch die Lagunenlandschaft der „Laguna de la Restinga“ mit dem kargen und öden Macanao verbunden ist.

Die Windmaschine von El Yaque

El Yaque ist ein ganzjahres Windsurfrevier, wobei die besten Bedingungen in den Monaten November bis Mai herrschen. Es ist die Luft des Nord – Ost – Passatwindgürtels, die an der Küste das Grinsen auf Surfers Gesicht zaubert. Allerdings wird der Wind hier noch durch die Meerenge zwischen Isla Margarita und Isla Coche und dem dadurch entstehenden 1. Düseneffekt und durch den 2. Düseneffekt, der dadurch entsteht, das der Wind genau auf den ca. 1000 Meter hohen Berg San Juan trifft und von diesem in die Bucht El Yaques gelenkt wird.

Dazu kommt noch die nicht zu vernachlässigende Thermik. Das führt dazu, das es in den Monaten November bis Januar mit Durchschnittlich 5 Windstärken und in den Monaten Februar bis Mai mit 6-8 Beaufort bläst. In den Sommermonaten, in denen sich der Passatgürtel verschiebt, reicht die Thermik und die Margarita – Coche Meerenge immer noch zum entspannten Windsurfen aus.

In den Monaten November und Dezember kann es aber auch hin und wieder durch starke Regenfälle, die Regenzeit auf der Insel ist in diesem Zeitraum, zu Störungen des Windsystems kommen, was allerdings keinen Wochenlangen Ausfall des Windes bedeutet. Der Wind kann in dieser Zeit nur recht böig und etwas schwächer sein.

Windsurfen am Playa El Yaque

In El Yaque ist der Slogan „Vom Bett aufs Brett“ Programm. Die Hotels mit den diversen Surfstationen befinden sich maximal 50 Meter vom Wasser entfernt, allerdings ohne dabei den Wind zu stören. Dieser kommt morgens schräg auflandig von links und dreht im Laufe des Tages auf Sideshore von links. Er ist morgens meist etwas schwächer und erreicht dann zur Mittagszeit seine volle Stärke, dann auch fast immer bis zur Dunkelheit, ausser in den Monaten Februar bis Mai, in denen der Wind entweder rund um die Uhr bläst oder aber zumindest schon morgens fast seine volle Stärke erreicht hat.

Nachdem das Material über den ca. 10- 30 Meter breiten Sandstrand bis ans Wasser geschleppt ist, begibt man sich in den ca. 300 Meter breiten Stehbereich mit ebenfalls sandigem Untergrund. Im Wasser lauern eigentlich keine Gefahren, nur über den hin und wieder vorkommenden Seegrasfeldern sollte man etwas acht geben, da diese meist mit kleinen Seeigeln gespickt sind. Das Wasser im Stehbereich ist in den meisten Monaten sehr flach und in den besten Windmonaten findet man die angenehmste Wassertiefe (Hüft bis Brusttief) vor den Stationen von Planet Windsurf, Happy Surf und Club Natalie Simon.

In der Nebensaison und während der etwas schlechteren Windmonate surft man im Stehbereich auf sehr glatter Wasseroberfläche. Bei Wind ab 6 Beaufort und in der Hochsaison, in der sich sehr viele Surfer auf dem Wasser befinden, wird es sehr kabbelig im Stehbereich. Ausserhalb des Stehbereich findet man allerdings immer eine sehr angenehm zu fahrende Piste mit schönen langgezogenen Dünungswellen vor, aus denen sich auch immer wieder kleine steile Sektionen herausheben, die zu hohen Sprüngen und Loops aller Art einladen.

Jeweils zu Neumond und Vollmond kann es dazu kommen, das im Stehbereich kleine Wellen brechen, die nur in seltenen Fällen ein Waveriding zulassen, die aber perfekt zum Springen sind und die Locals immer wieder veranlasst Doppelloops in die Luft Venezuelas zu setzen.

Natürlich hat auch in El Yaque das Kitesurfen Einzug gehalten, was aber kein Problem für die Windsurfer darstellt, da die Kiter einen eigenen Strand in Luv der Windsurfbucht bekommen haben, zu dem sie mit regelmässig verkehrenden Shuttle-Booten gelangen.

Flauten – bzw. Erholungsprogramm

Eine hundertprozentige Windausbeute kann man von keinem Windsurfziel der Welt erwarten und so kommt es auch auf der Isla Margarita zu windstillen Tagen. Falls einem der Windgott allerdings gut gesonnen ist, sollte man trotzdem ein bisschen Zeit für Inselerkundungen einplanen. Tagsüber bieten die diversen Surfstationen einige geführte Touren an, an denen zum Teil auch externe Gäste teilnehmen können. Bestimmte Touren, wie die Trekkingtour auf den San Juan, dürfen nicht auf eigene Faust unternommen werden, da man sich dort in einem der grössten Nationalparks Venezuelas befindet und zudem wäre diese Tour ohne Ortskundigen Führer äusserst gefährlich. Die Tour führt durch eine Art Djungel, in dem man immer wieder Schlangen und Vogelspinnen bestaunen und somit vielleicht auch eventuelle Phobien abbauen kann. Die Tour zur Laguna la Restinga ist ebenfalls sehr Lohnenswert. In kleinen Booten geht’s durch Mangrovenwälder, die während der grossen Revolution Bolivars den Rebellen Zuflucht boten.

Genug Natur ? Lieber etwas mehr unter die Leute kommen und shoppen gehen ? Dann auf nach Porlamar, der mit 180.000 Einwohnern grössten Stadt auf der Insel. Auf den Haupteinkaufsstrassen kommt man sich wie in einer normalen, typischen Südeuropäischen Grossstadt vor. Die Nebenstrassen allerdings sind sehr eng, laut und nicht gerade sauber. Zudem gibt es in den ärmeren Vierteln eine ziemlich hohe Kriminalitätsrate.

Eine Inseltour mit einem Mietwagen sollte man nur an Wochentagen unternehmen. Die Margaritenos lieben es am Wochenende ausgiebig zu feiern und es scheint, als würden sie das am liebsten im Auto und auf der Strasse. Die Tour sollte man in Porlamar und von dort aus weiter Richtung La Asuncion, der Inselhauptstadt, mit vielen Sehenswürdigkeiten wie Festungen und Kirchen, beginnen. Wer seinen Wellenreiter im Gepäck hat, sollte auf seinem Tourplan auf jeden Fall Playa Guacoco und Playa Puerto Cruz dick markieren. Hier warten teilweise richtig schöne Wellen darauf geritten zu werden. Den Abend sollte man in Juan Griego in einem der Restaurants mit einem schönen Sonnenuntergang abschliessen.

Die Möglichkeiten der Gestaltung des Abendprogramms in El Yaque sind eher dürftig. Meistens trifft man sich an Mikes Bar oder an der Beach Bum Bar zur Happy Hour. Nach dem Essen heisst es dann für gewöhnlich auf ins Los Piratas, der einzigen Bar in El Yaque mit wöchentlichen Billard-, Dart- und Backgammon Contests.

Ausflug nach Isla Coche

Wer von El Yaque schon gehört hat, dem wird El Coche wahrscheinlich auch ein Begriff sein. Von El Yaque aus finden täglich Bootstouren zur 14 Kilometer entfernten Nachbarinsel statt, zudem kann man evtl. an einem der wöchentlich stattfindenden Ausflüge von Planet Windsurf oder Vela Windsurf Resorts teilnehmen. Auf Coche selbst befindet sich ein Hotel, das „Coche Speed Paradise“ und zwei Windsurfcenter. Zu einem Club-Mistral und zum anderen Vela Windsurf Resorts. Das Revier hat einen sehr kleinen Stehbereich und das Wasser ist durch den ablandigen Wind Spiegelglatt, woher der Name als Speed- und Halsentraumrevier kommt. Der Wind ist allerdings stets um ein bis zwei Beaufort geringer als vor El Yaque. Aber selbst ohne Wind hat auch El Coche mit Strandsegeln, Rad- und Squadtouren und Fischen etwas zu bieten.

Unterkünfte und Restaurants

Wohnen kann man in El Yaque im unteren und mittleren Preisniveau. First Class Hotels wird man vergeblich suchen, was aber nicht weiter tragisch sein dürfte. Dafür bekommt man schon für zehn bis fünfzehn Dollar pro Nacht ein Zimmer, von denen man natürlich nicht den höchsten Standard erwarten darf. Für ein paar Dollar mehr bekommt man schon sehr schöne Zimmer mit Bad. Die Hotels verlangen für die übernachtung in ihren Räumen ab 70 Dollar aufwärts, mit Frühstück. Die Hotels haben den grossen Vorteil, das sie sich fast ausschliesslich am Wasser befinden und der Weg zum Surfmaterial nur ein paar Treppenstufen bedeutet.

Die Restaurants befinden sich Hauptsächlich in den Hotels und unterscheiden sich in Qualität und Preis kaum. Von italienischer über französche bis hin zur typisch venezolanischen Küche wird überall etwas angeboten. Besonders zu empfehlen sind Chez Jean Luc im Hotel California, Restaurant Atti im Hotel Atti und die Terassa Tropical im Beach Hotel. Ausserhalb der Hotels isst man am besten im Venezolanischen Lokal Fuerza 6.

Anreise

Die günstigste Route von Deutschland, ist von Frankfurt direkt nach Porlamar und dann zehn Minuten mit dem Taxi nach El Yaque. Die andere Möglichkeit ist von diversen Flughäfen über Caracas nach Porlamar, was allerdings wesentlich umständlicher ist.

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  1. Themenwoche Venezuela – Isla Margarita | Wingsch Real Estate Investments - […] auch die wüstenhafte, kaum besiedelte Halbinsel Macanao (beide im Westen). Im Süden befindet sich El Yaque, das als eines…

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