Portonovo

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer

Revier: Kabbelwasser, Welle

Windrichtung: beste je nach Spot, fahrbar keine Angabe

Ich verbringe schon immer meine Ferien an der „Riviera del Conero“; mehr als 30 Jahre und jedes Jahr einige Wochen. Vor fast 20 Jahren habe ich in Numana Windsurfen gelernt und seitdem lässt mich die Region um den „Monte Conero“ nicht mehr los.

Spotbedingungen

„Monte Conero“ ist der Berg, welcher dieser Region den Namen verleiht und auch den Wind bringt. Durch die steil aus dem Meer ragende Flanke des „Monte Conero“ entsteht der sogenannte Kap-Effekt, welcher den „Maestrale“(NW)und den „Scirocco“(SSO)enorm beschleunigt.

Bei Maestrale findet man die besten Surfbedingungen am Strand von „Sassi Neri“. Die Strasse dorthin ist leider von Mitte Juni bis September gesperrt und zudem muss mein sein Material noch ca. 180 Stufen bis zum Strand tragen, doch die Mühe lohnt sich. Man surft an einem der schönsten Strände Italiens und hat auf dem Wasser wie auch am Ufer immer mehr als genügend Platz. Als Alternative kann man auch in Numana direkt am Wasser parken, aufriggen und dann etwa 1 km an der Küste nach Norden kreuzen. Der Wind nimmt zu, je näher man Richtung „Le Due Sorelle“ kommt.

„Maestrale“ ist der Vorbote für schönes Hochdruckwetter, wobei der „Scirocco“ (bedeutet: von Syrien), einen Wetterwechsel ankündigt. Bei „Scirocco“ fährt es sich am Besten, man geht auf halber Strecke nach Porto Recanati ins Wasser, da der „Monte Conero“ einen Luvstau verursacht, und dann in Numana oft zu wenig Wind ist. Oder man fährt nach Portonovo, dort treffen sich die Cracks, und der Wind ist auch um einiges stärker. Nicht selten braucht man dort Segel um 4qm. üblicher Weise dreht der „Scirocco“ gegen Abend auf „Australe“ (SSW). Dann hat man den Wind am Ufer fast ablandig, und man fährt direkt auf die Welle zu, die als Startrampe genutzt wird. Etwas weiter draussen kommt der Wind wieder Sideshore von rechts. Bläst der „Scirocco“ etwas länger und kräftiger, wird auch eine schöne Dünungswelle herangeweht. Diese ist bis 2 Meter hoch und einfach zu fahren. Für anspruchsvollere Wellenritte bei „Scirocco“ und auch „Maestrale“ ist Marzzoca nördl. von Ancona zu empfehlen. Dazu gibt es im Sommer noch eine beachtliche Thermik,die es an der Küste schon locker auf 4- 5 bft schafft.

Der „Libeccio“ (SW bedeutet: von Lybien) ist in dieser Küstenregion nicht gut zum Windsurfen geeignet. Er ist zwar unverschämt stark (vor allem in Portonovo), aber ablandig und sehr böig.

Im Winter bläst häufig der „Tramontana“ (bedeutet: von den Bergen) oder „Bora“ genannt. Dann kommen manchmal richtig hohe Wellen, die nicht selten den ganzen Strand verschwinden lassen. überall findet man feinen Kiesstrand, was ein Versanden des Materials unmöglich macht und somit das Aufriggen nicht behindert. Parkplätze direkt am Strand sind genügend vorhanden, wobei es im Sommer manchmal auch recht voll wird (vor allem an den Wochenenden).

Fazit: Beste Surf-Zeit ist von April bis Oktober. Vor- und Nachsaison: viel Wind durch häufigere Wetterwechsel; viel Platz und Ruhe; kein Stress. Sommer:gute Belüftung durch lokale Thermik, aber auch Wetterumschwünge; heisst: viel Betrieb. Maestrale:NW 4-6 bft schräg auflandig von links, wenig Welle, etwas Chop. Scirocco: SSO 3-7 bft sideshore von rechts, schöne Dünungswelle bis 2 Meter. Thermik: Portonovo von rechts, Numana und Sassi Neri schräg auflandig von links 4-5 bft. Libeccio: SW 2-7 bft ablandig. Tramontana: NO 4-7 schräg auflandig von links.

Autor

Thimo Kehrein

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2 Kommentare

  1. Leserbrief als Ergänzung :

    Hallo,

    vielen Dank für die guten Spotdetails in Italien. Ich war auf der Reise vom Gardasee über Ancona-Portonovo, Capo Vieste nach Santa Maria da Leuca(Absatz) und dann über Porto Cesareo, Sabaudia, Cetara an den Lago Bolsena, um dann wieder am Gardasee anzukommen..
    Portonovo und Porto Cesareo kannte ich bis dahin nicht. Deshalb war ich auch gespannt und hab zuerst am Zeltplatz Portonovo einen Platz gefunden. War dann für mich als Windsurfer nicht ganz ideal, aber hat den Platz vom Surfclub dann vor der Kapelle gefunden.
    In Porto Cesareo erging es mir wieder so. Ich suchte beim Torre Lapillo den Surfbereich. Furh weiter und musste viele Menschen befragen, die leider nicht oft wussten, was ich will. Zur Richtigstellung des Spots wäre hilfreich, den Torre Chianca anzugeben, oder ins Navi die Straße -Via Indennitate 12, Elios Lido(Bar vor dem Turm und Bucht- eingeben. Wichtig ist auch die Anmerkung des Felsenriffs innerhalb der Bucht.
    Ich hab das wohl beim ersten Mal überlesen und meine Finne hat sich nicht darüber gefreut und ich konnte nicht weitersurfen, da ich keine Ersatzfinne hatte. Die Locals sagten mir dann, das es weit und breit kein Surfladen gibt. Sollte nach Bari hochfahren(war mir dann zu weit und ich brach meinen Urlaub dann ab).
    Laut Windvorhersage war auch nicht mehr Wind in dieser Woche. Hab meine Finne dann am Gardasee gekauft.

    Eure Tips für meinen Kurztrip an die Ligurische Küste hat meinen Aufenthalt sehr bereichert. Anfang Dezember mit 15 Grad Wasser und Lufttemperatur mit 5-8 Windstärken war wirklich vom Feinsten. Mit der Zimmersuche hab ich noch meine Probleme. Hat jemand von euch einen Tip für Andora oder Albenga?
    Die Parkplatzprobleme in Imperia kann ich nur bestätigen. Und das sogar in der absoluten Nachsaison(war jedoch gigantischer Wind mit 3 m Wellen und Sonnenschein).
    Wer hat Erfahrung mit einem Spot bei dem recht häufigen Nordwind, da die meisten Spots ablandig sind.

    Vielen Dank und seid alle reich gesegnet nicht nur mit viel Wind.

    Ulrich

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  2. Hallo sehr spannender Beitrag.
    Ich würde dort gerne im August zum Kiten hin.
    Ist das möglich oder ist es während der Saison evt verboten Bzw ist es möglich von der Menschenmenge her. ?
    Vielen Dank schonmal.

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