Kurzinfo
Geeignet für: Windsurfer
Revier: keine Angabe
Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe
Wind im Ionischen Meer, das kann doch nicht sein, hört man so häufig. Und es gibt ihn doch, sogar reichlich auf der Halbinsel Levkada, die nur durch eine Art Brücke mit dem Festland verbunden ist.
Für die Engländer ist diese Insel schon lange kein Geheimspot mehr. Jeder Surfer auf der Britischen Insel, der etwas auf sich hält, muss schon einmal in der Bucht von Vasiliki gewesen sein. Das nicht ohne Grund, denn es wartet dort ein perfekter Flachwasser- und Freestylespot und bei bestimmten Windrichtungen kommen hier sogar Wellenhungrige voll auf ihre Kosten.
Aber nicht nur surferisch kann sich diese Insel sehen lassen, denn im Gegensatz ihrer Nachbarn in der Ägäis gibt es hier eine wunderschöne Vegetation, im Süden, am Kap Levkada, Steilküsten, die einen nach Irland versetzt fühlen lassen und unzählige weisse Strände mit den schönsten Wasserfarben. Nicht umsonst suchte sich schon damals der clevere Odysseus diese Insel als Heimat aus. So berichten es jedenfalls die ansässigen Griechen.
Insgesamt gibt es auf dieser vielfältigen Insel wenig, was einem wie das typische Griechenland vorkommt. Es wirkt eher wie eine Insel inmitten Norditaliens, auf die ein paar Griechen ihre kleinen Tavernen und Hotels gesetzt haben. Es geht hier wirklich alles noch sehr gemütlich und familiär zu. Wer seinen Urlaub lieber in Hotelanlagen verbringt, wird hier fehl am Platze sein.
Wegbeschreibung
Entweder per Flugzeug mit Aero Lloyd oder Galaxy Air zwei Stunden bis Prevezza und dann geht’s ca. 50 Minuten mit dem Taxi oder dem Bus bis Vasiliki, oder mit der Fähre von Italien aus bis Igoumenitsa und dann noch mal ca. 3 Stunden bis Vasiliki.
Spotbedingungen
Wer zum ersten mal in die Bucht von Vasiliki kommt, muss denken, das hier niemals Wind sein kann, da die Bucht durch drei grosse Gebirge abgeschirmt ist. Aber gerade diese Gebirge machen den Wind in Vasiliki aus.
Vormittags bis in den frühen Nachmittag kommt der Wind hier durch eine leichte Thermik mit ca.2 – 3 Beaufort auflandig an. Während dieser Zeit baut sich auf der Westseite des westlichsten Gebirges der Bucht durch die ständig vorherrschenden leichten westlichen Luftströmungen in diesem Gebiet ein immer grösser werdender Druck auf, der später als Fallwind in der Bucht für viel Spass sorgen wird. Dieser Wind alleine würde allerdings nur für ein laues Lüftchen sorgen. Seine richtige Stärke bekommt er erst durch die Unterstützung der sehr gut funktionierenden Thermik, dem Druckausgleich zwischen Gebirge und Wasser, der hier sehr zuverlässig funktioniert. Dann bläst der Wind mit guten 5 – 6 Beaufort. An sehr sonnigen Tagen und wenn eine starke Westfront an die Westseite des Gebirges presst, geht’s in der Bucht von „Vass“ so richtig rund. Dann zeigt „Eric“, wie die Engländer diesen Kachelwind liebevoll tauften, sein Gesicht.
Eric bläst meistens schon gegen Mittag los und erreicht dabei nicht selten bis 9 Beaufort. Man kann ihn schon sehr leicht daran erkennen, wenn sich vom Anfang bis zum Ende der Bucht eine grosse Wolkenfront über die Gipfel des Westgebirges schiebt und dabei den Anschein erweckt, das sie von oben in die Bucht hineingepresst wird. Eigentlich kann es nicht unbemerkt bleiben, denn wenn Eric seinen „Bart“ über den Berg schiebt ( so nennen die Engländer dieses Phänomen), wird so langsam jeder nervös.
Die besten Windmonate sind Juni – Ende August, wobei man im Mai und September auch noch mit ca. 50 % Windwahrscheinlichkeit rechnen kann.
Die Bucht von Vasiliki mit 2,5 km Breite und 16 km Länge bietet jedem ausreichend Platz um sich auszutoben. Man muss sich also nicht aufgrund dreier grosser Surfstationen und einer Segelschule sorgen, das es zu eng werden könnte.
Die Bucht ist am offenen Ende durch die Inseln Kefalonia und Ithaka abgeschirmt, was die Bucht wie einen riesigen See erscheinen lässt. Das ist wohl auch ein Grund dafür, das man sich hier nie unsicher fühlt. Ein weiterer Grund hierfür ist das ausgezeichnete Sicherheitssystem der Surfschulen. Die in der Bucht verteilt liegenden Rettungsboote sind ständig in Funkkontakt mit den „Baywatchtowern“ und so ist eine schnelle Hilfe im Notfall gewiss.
Um aber erst einmal ins wohl temperierte Wasser zu gelangen führt der Weg über einen Kiesstrand, vor den Surfschulen Sandstrand. Einmal im Wasser hat man nur noch Sand unter den Füssen, jedenfalls im Stehbereich von ca. 100 Metern.
Der Wind kommt hier genau sideshore von rechts und man steht nur noch vor der Wahl, was man jetzt auf dem Wasser anfangen möchte. Für alle Speedfreaks und Powerhalsenschüler empfiehlt es sich, nahe am westlichen Berg zu fahren, da man hier eine traumhafte, spiegelglatte Wasseroberfläche vorfindet.
Wer hingegen lieber seine Sprungtechnik verfeinern oder neue Sprünge ausprobieren möchte, für den empfiehlt es sich, sich in der Mitte der Bucht zu halten, da man hier den perfekten Chop dafür unters Brett bekommt. Wenn man beim vielen üben eventuell einmal vergisst die Höhe zu halten, kann man ganz gemütlich am Strand entlang durch den Stehbereich zum Ausgangspunkt zurücklaufen.
Natürlich müssen diejenigen, die sich noch eher im Anfänger- oder leichtem Fortgeschrittenem Stadium befinden nicht auf ihre tägliche Dosis Windsurfen verzichten. Da der Wind erst nachmittags loslegt, kann bis dahin vom Schotstart über den Beachstart bis zum Trapezfahren alles ausreichend geübt werden.
Falls man einmal auf dem Wasser steht und nicht mehr weiss, wie einem geschieht, da der Wind plötzlich aus allen Richtungen kommt, dann ist es das beste Zeichen für einen zünftigen Nordwind, der hier in der Bucht unsurfbar ist.
Für alle Wellenhungrigen ist es das beste Zeichen sich auf den Weg Richtung Norden zur Stadt Levkada, an den Windmill – Beach zu begeben. Dort baut sich bei gutem Nordwind eine beachtliche Dünung auf, die sich in Ufernähe, aufgrund der geringen Wassertiefe, zu einer zum Teil sehr sauberen Brandung entwickelt. Man fährt hier mit Wind von links. Allerdings ist dieser Spot eher den etwas Wellenerfahreneren zu empfehlen, da einen beim Start bereits ein recht heftiger Shorebreak erwartet und die Startzone durch grosse, teilweise mit Seeigeln bestückte, Felsplatten sehr begrenzt ist. Am besten einen der Locals befragen.
Weitere Infos
Eine Vielzahl an Alternativen bietet Levkada für die windärmeren oder auch windstillen Tage.
An den windärmeren Tagen kann man, falls Segel- oder Katamaranschein vorhanden, entweder an der hiesigen Happy-Surf Station oder bei der WildWind Segelschule einen Katamaran ausleihen um sich doch auf dem Wasser auszutoben. Die Bucht hat sich als ein herausragendes Kat- und Segelrevier herausgestellt und so werden hier auch hin und wieder die griechischen Meisterschaften und sogar die Europameisterschaften ausgetragen. Auf dem Wasser kann man auch noch per Wasserski oder Wakeboard in der Bucht von Vasiliki seinen Spass finden.
Sollte die Thermik völlig die Arbeit verweigern, geht man am besten zu Nick’s Car Rental oder Christo’s Car Rental, gleich am Ortsanfang von Vasiliki, und mietet sich ein Mountainbike, einen der vielen Scooter oder einen Jeep. Alles zu unglaublich günstigen Preisen.
Egal mit welchem Gefährt man sich nun fortbewegt, es gibt unzählige Strecken und Pisten für jedes Einzelne. Sei es, um sich mit Scooter, Motorrad oder Jeep auf Erkundungstour zu begeben, auf der es Wasserfälle, Kloster, wunderschöne Strände, das Kap Levkada und vieles mehr zu finden gilt, oder sich mit dem Mountainbike auf Pisten fast aller Könnenstufen für den nächsten Surftag vorbereitet.
Umweltschonender kann man sich auch mit dem Pferd oder zu Fuss in die Berge begeben. An organisierten Touren kann man bei Sabines Horseriding teilnehmen.
Wer lieber einmal sehen möchte, was so alles unter dem Board rumschwimmt, hat die Möglichkeit sich nach Nidri zu begeben, um dort Tauchen zu gehen oder auch einen Kurs zu besuchen. Nidri ist gleichzeitig auch der touristischste Ort der Insel. Wer also den Drang verspürt einen Einkaufsbummel oder sich einen netten Tag in einem der Cafe`s zu machen, sollte Nidri besuchen. Es ist mit dem Scooter ca. eine halbe Stunde von Vasiliki entfernt.
Abendprogramm und Unterkünfte
Wer seinen Tag mit einem guten Essen und einem Glas Wein oder einfach mit einem Bierchen abklingen lassen möchte, muss sich wohl oder übel ausserhalb seines Hotels bewegen, denn diese bieten fast alle nur Bed & Breakfast. Der Weg nach Vasiliki ist allerdings nicht allzu weit und einige Hotels liegen ja auch fast direkt im Ort, in dem sich alles im Zentrum, rund um den U-förmig angelegten Hafen abspielt. Direkt am Wasser gelegen findet man dort ein Restaurant nach dem anderen, wobei diese vom italienischen übers griechische bis zum chinesischen fast alles abdecken. In der Hochsaison Juli-August empfiehlt es sich immer ein paar Stunden vorher einen Tisch vorzubestellen. Sehr gut Essen kann man auch am anderen der Bucht in Ponti. Dort befinden sich zwei kleinere Restaurants direkt am Strand und das „Kamaraes“ etwas höher gelegen und daher mit einem tollen Blick über die Bucht. Dort gibt’s übrigens die besten Kalamari auf der Insel.
Nach dem Essen geht’s dann in den Szene Treff der Insel, die „Zeus Bar“, ebenfalls gleich am Hafen von Vasiliki. Hier treffen sich allabendlich die Surfer der Bucht um gemeinsam auf zwei Ebenen Spass zu haben. Gleich nebenan befindet sich die Vass Bar. Einmal pro Woche wird man in der Zeus Bar kaum eine Menschenseele antreffen, dann feiern alle in der „Tunnel Bar“, in der Einkaufsstrasse vom Ortseingang Richtung Hafen. Wer zudem auch auf griechische Discos steht, sollte die Discothek „Mythos“ am Strand nicht verpasst haben.
Unterkünfte zu finden sollte in Vasiliki kein Problem sein, auch wenn die grossen Hotels meist den Surfstationen angeschlossen und daher meist recht voll sind. Es gibt auch viele kleine Pensionen oder auch Privatunterkünfte und einen grossen Campingplatz. Am besten einfach in einem der Touristenbüros „Sail Inn“, „Samba Tours“ oder „Star Travel“, die übrigens gleichzeitig auch Internet-Cafe`s sind, nachfragen.