Karpathos (4 Spots)

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer, Einsteiger

Revier: Stehbereich, Flachwasser

Windrichtung: beste NW, fahrbar keine Angabe

Karpathos hat den Ruf die windigste Insel des Mittelmeeres zu sein! Als eine der südlichen Inseln der Dodekanesgruppe, wozu auch z.B. die Nachbarinsel Rhodos gehört, lockt sie jedes Sommerhalbjahr mit angenehmen Temperaturen und Starkwind einen Teil der Surfszene an.

Die Insel zeichnet sich durch das abwechslungsreiche Landschaftsbild aus. Zum einen die karge und steinige Landschaft im Süden, dort wo gesurft wird, an der Ostküste paradiesische Buchten inmitten von Pinienwäldern und im Westen das raue Gesicht des Meeres an den zerklüfteten Steilküsten.

Die Einwohner geben sich vorallem in den Dörfern traditionell, züchten Ziegen, sammeln Kräuter oder gehen Fischen. Im Hafentsädtchen Pigadia treffen sich die Generationen und dort gibt es von Shops zu Restaurants und Discos eigentlich alles.

Im Sommer wird die Insel zumeist besucht von skandinavischen Badeurlaubern und den sogenannten „Frisbees“ also Grecoamerikaner, die im Urlaub zurück in die Heimat kommen. Nur ein kleiner Teil der Gäste sind Surfer, das heisst freie Fahrt an den Spots, niemals überfüllung, bis jetzt zumindest.

Die Insel wird im Sommer vom Meltemi bzw. Nordwinden verwöhnt und bietet Surfern Top Starkwindbedingungen in den Monaten zwischen April und Oktober. Das Surfmekka ist der südliche Teil der Insel, genannt Afiartis. Durch ein Bergmassiv vor den Buchten und lokaler Thermik wird der Meltemi extrem beschleunigt (teilweise 7-9 Bft).

Spotbedingungen

Auf Karpathos gibt es 4 erschlossene Spots.

1 Devil’s Bay

Konstanter Starkwind zeichnet dieses Revier aus. In Ufernähe ist das Wasser schön Flach. An dieser Stelle findet Ende Juni 2006 der Speedweltcup statt. In dieser Bucht liegt das Hauptcenter von Procenter Chris Schill.

2 Gun Bay

In der Bucht ist der Wind etwas böiger in Ufernähe, dafür gibt es draussen bei viel Wind eine schöne steile Windwelle. Der Spot eignet sich gut auch für’s Freestylen und um Speedrekorde zu brechen weil in Ufernähe das Wasser super flach ist. In der Gun Bay befinden sich die Hauptcenter von Happy Surfpool mit dem direkt anliegenden Hotel Irini und der Club Mistral mit der Bar „Anemos“.

3 Lagoon

In der Lagune ist der Wind zwar etwas böig, dafür aber schwächer aber der grosse Stehbereich von 50m machen den Spot für Aufsteiger zum sicheren übungsterrain und er ist superbeliebt bei allen Freestylern weil das Wasser flach ist, die Farben karibisch grün bis Türkis und dort einfach die Post abgeht! In der Hochsaison gibt’s dann natürlich ein bisschen Tumult wenn alle auf dem Wasser sind, aber in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend ist das Wasser dann auch wieder leerer. In der Lagune sind alle Center mit einer Station vertreten.

An allen obenstehenden Spot kommt der Wind mit nordwestlicher Richtung schräg ablandig von links.

4 (Punta) Luv- Spot

Der Luv- Spot liegt auf der Westseite der Insel und bietet Side- bis Sideoffshore Bedingungen mit Wind von rechts. Wenn es länger windig ist, brechen die Dünungswellen auf einem knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Riff, das für Experten interessant ist zum Abspringen und auch teilweise zum Backsideabreiten einlädt. Der Luv-Spot ist angesagt wenn in Afiartis der Wind einfach zu stark ist, denn hier bläst er meist mit einem Bft. weniger. Wenn der Wind allerdings zu stark wird, also so bei 8 Bft., wird auch am Luvspot das Wasser wieder flachgebügelt! Auch wenn der Wind zu Östlich kommt, schwappt die Welle an der Bucht vorbei und das Wasser ist dann nur choppy.Zum anderen ist es schon vorgekommen, das bei Bewölkung die Windbeschleunigung an den anderen Spots total versagt, aber dafür noch am Luvspot windig ist!

Direkt am Luvspot befindet sich auch das einzige Surfcenter, Procenter Chris Schill, mit angeschlossener Bar. Hier finden sich in der Saison auch viele Camper ein. Der Luvspot ist ca. 15 Minuten (moderate) Fahrt von den anderen Spots entfernt. Auch wenn kein Wind ist, ein Besuch lohnt sich immer, allein schon wegen dem spektakulären Sonnenuntergang!

Für Surfer ist wichtig zu wissen: Voraussetzung ist Wasserstart im Schlaf und vielleicht geringe Wellenerfahrung, zumindest Dünungswelle! Bei extremen Bedingungen gibts keinen Rescueservice und Wind und Strömung ziehen leicht rauswärts, dann ist Materialverlust : ) oder schlimmeres vorprogrammiert!

Allgemeine Infos

Essen

In Afiartis selber sind die Möglichkeiten eingeschränkt, grosse Auswahl an Restaurants und Bars sowie auch Hotels gibt’s aber in dem Hafenstädtchen Pigadia (ca. 20 min. Autofahrt) In Afiartis gibt es folgende Restaurants:
„Windrose“, integriert im Hotel Irini, Gun Bay
„Anemos“, am Club Mistral, Gun Bay
„Sokrates“ , überhalb des Procenters, Lagune
Ausserdem gibt es noch die Bar „Vassilis“ (eigentlich „Robinson“)

Wohnen

Wer Vorort wohnen will, was für Surfer auch zu empfehlen ist , kann am Besten wie folgt wohnen:
Hotel Irini: Das einzige Hotel direkt am Strand, es hat 30 Zimmer und wird somit familiär geführt. Es liegt 80m vom Wasser direkt am Spot Gun Bay, von da sind die anderen Spots auch mit wenigen Schlägen zu erreichen. Wer mobil sein möchte, z.B. für eine Fahrt nach Pigadia, kann an der Surfstation auch MTBs, Mottoräder und Autos mieten.

Pigadia bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Essen, shoppen und Feiern. Surfer treffen sich in Nik’s Internetcafé „Galileo“. Discos sind u.a. Enigma, Amnesia und das Fever. Eine Taxifahrt nach Pigadia kostet 12€. Mopeds können ab 15€ am Tag gemietet werden, Autos ab 30€.

Alternativprogramm

Bei wenig Wind ist eine Inseltour unbedingt zu empfehlen: Von Afiartis aus geht’s Richtung „Pigadia“ , vorbei am „Bunten Felsenmeer“, eine Reihe angemalter Steine im Tal rechts neben der Strasse. Vor Pigadia kannst Du einen Abstecher zum „Amopi“ Strand machen. Dort gibt es eine kleine Kirche deren Vorplatz einen super Blick auf die kleine Badebucht mit den umliegenden Restaurants bietet. In Pigadia bietet sich dann die einzige Möglichkeit noch mal zu tanken! Aus Pigadia raus Richtung Norden („Aperi“) am Sandstrand entlang findest Du rechts die „Greenpeace Bar“ von Nikos, die noch zu einer Erfrischung einlädt oder einen Sprung ins Wasser.

Nach dem Stop geht es die Serpentinen hoch an „Aperi„ vorbei, von wo sich noch ein toller Blick auf das hinter Dir liegende Tal bietet. Die Strecke ist traumhaft schön auch für Biker da sehr kurvenreich aber ohne Fahrbahnbegrenzungen an den Abgründen! Das nächste Ziel ist „Apella“, eine kleine Bucht mit türkisem Wasser, super zum Sonnen, schnorcheln oder Baden. Nach diesem Stop weiter Landeinwärts nach „Mesohori“. „Mesohori“ ist ein sehr ruhiger Ort mit einem traumhaftem Meerblick und verkehrsberuhigt, d.h. es geht nur zu Fuss ins Dorf runter. Am Ortseingang gibt es eine urige Bar im traditionellen Stil, die auf einen Drink einlädt. Es geht dann durch die Pinienwälder die Ostküste runter nach „Lefkos“. Wer möchte kann da auch noch einen Badestop einlegen oder den archäologischen Fundort besichtigen. Auf dem Rückweg Richtung „Afiartis“ unbedingt noch mal vor Agios Nikolaos rechst abbiegen und am Restaurant „Under the trees“ Halt machen. Dort sitzt man im Schatten der Bäume am Meer und kann griechische Spezialitäten kosten. Nach „Arkassa“ geht eine Schotterpiste Richtung „Flughafen“ an den Windmühlen vorbei zurück nach Afiartis.

Wer Lust hat kann ausserdem auch zum Bergdorf Olympos eine Tour machen. Dort geht es morgens mit dem Schiff von Pigadia hin oder mit dem Auto selbständig in den Norden der Insel. Olympos ist ein bewusst traditionelles Dorf, dort tragen die Einwohner noch Trachten und bieten selbstgemachte Tonkrüge, Käse etc. zum Verkauf an.

Autor

Milan Schnabel

 

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