Soma Bay

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer

Revier: keine Angabe

Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe

Reisebericht

Angefangen hat alles Ende Juni, Samstag Nacht, beim Durchlesen der neuen Surf. Steht doch da 1 Woche Surfen mit Robby Naish, Classic to Cool Event. Ich habe erst mal zum Telefon gegriffen und mir auf Band einen Platz reserviert, am Montag dann die ganze Sache per Fax bestätigt, und dann überlegt, wie ich diesen Urlaub finanzieren soll…bis Dezember ist ja lang.

Im Oktober kam dann der erste Brief von Surf und Robinson Club in dem mitgeteilt wird, bitte eigenes Material mitbringen und Boardverleih nur gegen Vorlage eines Surfscheines – und Robby Naish kommt nur für 3 Tage als Stargast! Oh Schreck, ich hatte keinen Surfschein und eigenes Material ? Ja Leichtwind – Custom Made und Gorch Fock Segel – also eigentlich nichts für einen Surfurlaub. Na ja dacht ich mir, wir werden sehen.

Die Anreise verlief dann ganz normal – sprich in München alles ok und in Hurghada geordnetes, gut organisiertes Chaos – mit Kofferträgern die nur nerven. Nachdem wir im klimatisierten Bus die Grossbaustelle Hurghada verlassen haben, nur Wüste und weites Land bis zur Gebirgskette. Soma Bay ist eine Halbinsel ca. 40 Km südl. von Hurghada, und ein Grossbauprojekt, das in den nächsten Jahren mit etlichen Millionen $ ausgebaut werden soll.

Der Robinson Club Soma Bay wurde vor gut 1 Jahr eingeweiht und ist einfach phantastisch, ich habe mich gleich wohl gefühlt. Eine traumhaft schöne Anlage, sehr weitläufig, mit grünen Inseln, alle Zimmer (grosse Zimmer) mit Meerblick.

Am Anreisetag hatten wir super Windverhältnisse, nur zum Surfen bin ich nur ganz kurz gekommen, sprich mal einen Mund voll Salzwasser, dann hat die Mistral-Station geschlossen. Donnerstag Abend nach einem grandiosen Abendbüfett – wie fast jeden Abend – die Vorstellung des Trainerteams, Steve Chismar, Surf Redakteur und Testfahrer, Hanspeter Lange Trainer der Olympiamannschaft und Privattrainer von Andrea Hoeppner, Andreas Eberbach, Andi Lammerer und Dirk Rademacher, kurze Besprechung und Verteilung der Event T-Shirts, bei der leider einige leer ausgingen, weil ein paar Robinson Gäste sich auch bedienten, anschliessend Urlaubseinstimmung mit Folkloreabend des Robinson Teams.

Freitag früh Wind mit ca. 5-6, aber ohne offizielle Reviereinweisung gab es kein Material. Da es ja auch ein windsicheres Revier sein soll, hat es keinen gestört, dass erst die Gruppeneinteilung nach Leistungsstufe stattfand, und ein paar organisatorische Ding besprochen wurden.

Dann ging es endlich los, 34 gute bis sehr gute Surfer bei der Schlacht ums Material – glücklich jetzt, wer eigenes Equipment dabei hatte – mit Robinson Club Gästen waren es rund 60 Surfer – die sonst sehr gute Station, Mistral Boards und North Sails, hat natürlich keine 60 Bretter und Segel in einer Grösse, sprich man musste nehmen was da war und nicht was man gerne fahren will. Der Wind hat dann auch mitgespielt, hat nach kurzer Zeit etwas viel nachgelassen – Zeit für Schwachwind trixen – Materialtausch war nicht möglich, weil einfach nichts fahrbares mehr da war. Für mich als Alpsee und Rottachspeicher-(kennt das überhaupt jemand)-Surfer die optimalen Bedingungen, wer fährt schon Duck Tack und Duck Jibe bei 2 – 3 Windstärken?

Ein paar Worte zum Revier: Vor der Surfstation meist ablandiger Wind, etwas in Luv ein sehr grosser Stehbereich, draussen leichte, gleichmässige Dünung bzw. Windwelle. Weit in Luv (nicht in Sichtweite der Surfstation) ein Megarevier, ablandiger Wind, bei Mikrowelle und 2 m unter Land fährt man Manöver wie auf Schienen. Mit dem Lichteinfall surfen wie im Paradies… selbst Surfchef Gerd Kloos war sogar mal begeistert.

Die ganzen kulinarischen Highlites (als gelernter Koch kann ich nur gratulieren, zu dieser Leistung) Frühstücksbüfett, Beachrestaurant und Abendbüfett muss man einfach erlebt haben. Eine überaus reichhaltige Auswahl an lukullischen Genüssen und das ständig frisch zubereitet, reichhaltig und zu jeder Zeit zu bekommen – keine Schlacht am Büfett. Ein Genuss!!!

Da wir mit Hanspeter einen Fitnessexperten dabei hatten, gabs Abends nach dem Surfen immer einen kleinen Workout, für Surfer zugeschnitten und anschliessend gings für mich in den Saunapark zum Entspannen.

Samstag dann etwas undurchsichtige Bedingungen, ich habe mich mit dem Material vergriffen, zum Tauschen ist natürlich nichts mehr da, sprich für mich mehr Kampf wie Spass – und einen ersten Gruss an meine Surferhände.

Im Urlaub habe ich mir wieder mal nichts aufgeschrieben, man tut sich hinterher dann etwas schwer mit den Windtagen – war es jetzt Samstag oder Sonntag mit den Hammerbedingungen – oder wie??? Auf jeden Fall waren die Bedingungen sehr wechselhaft, sprich unsrer Gruppentrainer Steve hatte einen schweren Stand. Zum einen war das Leistungsniveau sehr hoch, dann wollte jeder ein anderes Manöver lernen, Volcan, Spinloop, Backwindjibe, Push Tack und Duck Tack – da war doch noch was – , und alle ½ Stunde hätte man Material wechseln können, wie hält man da eine Gruppe von 9 Mann zusammen???

Sonntag, bei Flaute ging es dann zum Schnorcheln nach Tobia Island, ausgemacht war 14 Uhr. Ich war wegen der guten Küche erst um 20 nach 2 am Strand, dachte bei der Ägyptischen Organisation reicht das leicht, Pech gehabt. Das Boot war schon unterwegs, Mist. Doch bei den Robinsons wird Service und Freundlichkeit gross geschrieben, das heisst, wir 2 Nachzügler wurden einfach ohne grosse Worte mit einem der 2 Rettungsbooten, die ständig bereit waren, dem Tauchschiff nachgefahren und hatten so einen Traumhaft schönen Schnorchelausflug an dem Korallenriff vor Tobia Island. Du fühlst dich dort wie im Aquarium und wer die Augen offen hält sieht so manch exotischen Fisch und erlebt eine tolle Unterwasserwelt.

Und Robby Naish ??? Am Montag stand Robby einfach so ohne Hofgefolge am Strand, schaute sich die Bedingungen an und baute sein Material selbst auf. Für mich die Surflegende schlechthin … also nichts wie hin und small talk. Ein unglaublich sympathischer Mensch, ohne irgendwelche Starallüren, einfach spitze.

Dann gings wieder zum Surfen – mit Robby. Man sieht gleich die unterschiede zwischen einem Profi, der Windsurfgeschichte geschrieben hat, und einem Hobbysurfer. Robby ist zwischen den einzelnen Gruppen hin und her gependelt und hat die einzelnen Wunschmanöver einfach so schnell gefahren, auf den Punkt und bei Bedarf mit Wiederholung, mit einer Board und Segelkontrolle die an Zauberei grenzt.

Ich habe Robby später mal gefragt, wie sein vergangenes Jahr aussah, daraufhin meinte er: Täglich auf dem Wasser, vormittags Windsurfen, und nachmittags Kiten – 300 Tage Wassersport im Jahr. Da sehe ich mit meinen 5 – 20 Tagen die ich im Jahr vielleicht zusammen bringe ganz schön alt aus. Die Kite – Show die uns Robby lieferte war einfach mega grandios, übriges Glückwunsch Robby zum Kite-Weltmeistertitel.

Mr. Naish startete direkt vor der Station, lief mehr Höhe als manch Surfer an Land, um anschliessend mit einem mega Sprung über das vorgelagerte Hausriff zu fliegen. Für mich als Alpensurfer die erste Gelegenheit Kite-Surfen hautnah zu erleben, und dann gleich vom Weltmeister. Einfach unbeschreiblich mit welcher Leichtigkeit ein Könner fast ohne Welle Sprünge, nein Flüge hinlegt von weit über 15 m Höhe und bestimmt 50 m Weite. Da wir ein Filmteam dabei hatten sind ein paar der Flüge auf Video festgehalten…das glaubt eim ja sonst niemand.

An Land war Robby einfach easy, er schrieb Autogramme, stellte sich zu Fotoshootings mit seiner Frau KT und stand jeder Zeit Rede und Antwort – für diesen Superstar einfach toll. Auch bei Strandspielen machte Robby jederzeit mit, so beim Tischtennisballweit-spucken, beim Tauziehen und auch -wie heisst das?- um eine Flasche kreisen und anschliessend die Richtung nicht verlieren?!

Die Zeit vergeht dann leider viel zu schnell und ich hätte an Robby noch so viel Fragen und wäre gerne noch öfter mit Ihm rausgesurft, stellt Euch vor, ich geh einfach hin zu Robby, frage, wollen wir eine Runde surfen, und er sagt einfach sicherlich und wir fahren dann eine Runde….kennt Ihr das?

Autor

Jürgen Mai

Fotos

Lifetravellerz.com

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1 Kommentar

  1. Danke Jürgen,

    war mir ein Vergnügen deinen Bericht zu lesen!
    Nur das Jahr wäre noch interessant gewesen.

    Schade dass man beim Gedanken an Urlaub in Ägypten bei der heutigen Lage kein richtig gutes Gefühl mehr hat.

    Robert

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