Kurzinfo
Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer
Revier: Welle
Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe
Teil der 11 monatigen Reise von Sten & Grit Uhlig um die Welt
Muenchen – Moskau und zurueck, das entspricht in etwa der Nord-Sued-Ausdehnung Chiles. Auf seinen 4.300 km Laenge ist das Land ein Eldorado fuer Outdoorsportler – vom Sandboarden in der trockensten Wueste der Welt ueber Snowboarden, Bergsteigen und Kitesurfen bis zum Trekken zwischen den Gletschern Patagoniens.
Von Santiago de Chile aus – strategisch guenstig im Zentrum des Landes gelegen – reisen wir zunaechst Richtung Norden. Das Ziel ist die Atacama Wueste. Da aber weder Sten, Julia (die gerade zu Besuch ist) noch ich unserem Sitzfleisch 30 Stunden Busfahrt zumuten wollen, legen wir einen Zwischenstopp am Meer ein. Caldera ist umgeben von nichts als Sandduenen. Menschen bekommen wir hier kaum zu Gesicht. Dafuer gibt es reichlich Wind. Und so wird Chile zum zehnten bekiteten Land auf unserer Reise.
Nach dieser „Hinternerholpause“ geht es weiter nach San Pedro de Atacama – durch 15 Stunden NICHTS – kein Busch, kein Baum, nur Sand! San Pedro ist eine kleine Oase in der trockensten Wueste der Welt – der Atacama. Die den Ort umgebenden Duenen erinnern an feinste Tiefschneehaenge und laden zum Sandboarden ein, der vertrocknete Salzsee (Salar) formt eine surreale Kulisse.
Unser Hoehepunkt hier ist aber die Besteigung des 6.010 m hohen Vullkans Sairecabur. Wir starten in einer Vollmondnacht. Das Farbspiel beim Lichtwechsel zum Sonnenaufgang laesst die karge Landschaft wie eine Maerchenwelt erscheinen. In der Eiseskaelte des fruehen Morgens steigen wir in einer Hoehe von 5.000 m los. Wir kraxeln ueber riesige Felsbloecke. Einen normalen Weg gibt es nicht. Der Aufstieg ist anspruchsvoll und gespickt von schwierigen Passagen und endlosen Ausblicken bis nach Bolivien und Argentinien. Der Weg nach oben vergeht wie im Flug! Nach 4,5 Stunden stehen wir auf dem winzigen Gipfelplateau in 6.010 m Hoehe. Das Gefuehl ist berauschend! Den Einfluss der Hoehe bekommen wir auf dem Abstieg ueber die schneebedeckte Flanke auf der bolivianischen Seite des Sairecabur zu spueren. Wir fuehlen uns wie betrunken, bekommen leichte Kopfschmerzen. Aber unser Gelaendewagen, der uns zureuck nach San Pedro chauffiert, wartet schon und so sind wir schnell wieder in ertraeglichen Hoehen.
Unser naechstes Ziel liegt ca. 1.500 km suedlich. Chillán ist das groesste Skigebiet Chiles – leider aber wegen zu viel Wind geschlossen. Also hiken wir mit den geliehenen Snowboards bevor wir uns am Abend am Kaminfeuer bei einem leckeren chilenischen Rotwein wieder aufwaermen.
Weitere 600 km suedlich liegt Chiloe. Der Lonely Planet beschreibt es als gemuetliches Inselchen auf dem man viel von der urspruenglichen chilenischen Lebensweise sieht. Ein Mitreisender hingegen behauptet, man muesse nicht unbedingt nach Chiloe. Man koennte sich auch zu Hause in voller Montur im Dunkeln unter die kalte Dusche stellen und haette das original Chiloe-Erlebnis. Irgendwie haben beide Recht. Die meiste Zeit ueber finden wir das einzige trockene und warme Plaetzchen am Bollerofen. In den seltenen Faellen, in denen sich die Sonne dann doch durch die Wolken kaempft, verspruehen die vielen bunten Holzhaeuschen suedchilenisches Flair.
Aber was waere eine Chilereise ohne Patagonien! Also begeben wir uns noch weiter Richtung Sueden. Diesmal per Schiff. Unsere drei Tage auf der Navimag Faehre sind vollgepackt mit strahlenden Sonnenaufgaengen, Ausblicken auf den riesigen Gletscher „Campo de Hielo Sur“, Robben und Delfinen die das Schiff begleiten und einer Nacht mit maechtigem Seegang, der nur in der Horizontalen ertraeglich ist. Und da wir hier in Suedamerika sind, duerfen wir jederzeit auf die Bruecke, um dem Kapitaen ueber die Schulter zu schauen – in Europa unvorstellbar!
Wir landen im tiefsten Winter Patagoniens. Trotzdem entscheiden wir uns fuer eine dreitaegige Trekkingtour durch den Torres del Paine Nationalpark. Im Sommer schieben sich Herden von Wanderern durch die Weglein des Parks. Im Winter trifft man kaum eine Menschenseele. Ob das vielleicht daran liegt, dass unser Zelt jeden Morgen von innen gefroren ist und Naechte mit minus 15 Grad keine Seltenheit sind? Wir verbringen unsere Tage mit langen Wanderungen zu riesigen Gletschern, vorbei an Eisbergen die mit lautem Krachen aus dem Eisfluss brechen. Maechtige Lawinen gehen mit einem tiefen Grollen von den breiten vereiste Waenden ab. Der strahlende Sonnenschein macht es tagsueber angenehm warm. Mit der Nacht kommt die Kaelte. Gut dass die Ranger im einzigen im Winter geoeffneten Refugio im Park ein gutes Herz haben und uns am Feuer sitzen lassen, bevor wir in unsere dicken Schlafsaecken im Zelt kriechen und von unseren Abenteuern in einem der laengsten Laender der Welt traeumen.
Chiles kulinarische Highlights: Pastel de Jaiba – ein leckerer Auflauf aus Krabbenfleisch und leckerer lokaler Rotwein der hier billiger als Bier ist.
Spotbedingungen
Anfahrt
Mit dem Bus von Santiago 13h nach Norden bis Caldera. Von da mit dem Taxi 10Minuten nach Bahia Inglesa.
Wind
Wenn der Wind auf suedwest dreht ist das ein gutes Zeichen. Ab ca. 12Uhr gehts zur Sache.
Wasser
Ok. Wenn auch in den Wintermonaten recht kuehl.
Spot
Die Bahia ist eine riesige runde Bucht in mitten der Wueste. Man findet fuer fast alle Windrichtungen einen Sideshorespot.
Temperatur
Langer Neo ist noetig.
Meistgefahrene Kites
8qm, 12qm, 16qm