Monemvasia (Peloponnes)

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer, Einsteiger

Revier: Flachwasser, Welle

Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe

Der Himmel hat sich verdunkelt, die Fenster meines VW Busses sind salzverkrustet von der Gischt die vom Schwarzen Meer bis auf den Parkplatz fliegt. Die See tobt, die Wellenberge rollen an die steinige Kueste, eine nach der anderen und brechen draussen im Grossformat. Der Wind kommt mit bis zu 40 Knoten side-onshore von links aufs Land, und wer sich nicht auf dem Wasser befindet oder im Wagen, lehnt sich gegen den Wind um nicht nach hinten umzufallen. Klittmoeller? Pozo? Nein. Das Klosterdorf Monemvasia am suedoestlichen Peloponnes, Griechenland.

Monemvasia ist bekannt fuer sein Moenchskloster auf einer riesigen Felsinsel, seine ausgesprochen leckeren Backspezialitaeten und wird so zum Anziehungspunkt fuer griechische Ausfluegler in Tourbussen und Cabrio Sonntagsfahrer mit schicker Freundin aus der Hauptstadt. Auch ein paar vereinzelte Womos trauen sich die Serpentinen zum oestlichsten Finger der griechischen Halbinsel Pelepones hinauf und wieder herunter.

Aber Windsurfer? Keine Spur von dieser Gattung. Und doch gaebe es dafuer ernsthafte Gruende. Denn jedesmal, wenn die Agais von einem satten Meltemi bzw. tiefdruckbedingten Nordsturm beglueckt wird, verwandelt sich der Ort zum Windsurfmekka des griechischen Festlands. Nach Angaben der (nichtsurfenden) Locals funktioniert hier auch der beruehmte Suedostwind Scirocco, der an den beschriebenen Spots mit viel Swell sideshore von rechts ankommt.

Wegbeschreibung

Ab Athen > Korinth > Argos > Leonidio > Skala > Monemvasia
Ab Kalamata > Sparta > Skala > Monemvasia
Nächster Flughafen ist Athen.

Spotbedingungen

Limira (Flachwasser)

Am kilometerlangen Sandstrand noerdlich des Ortes kommt der Wind sideshore von links. Der Wind weht am Strandabschnitt ganz am Fuss des Berges am staerksten. 4.0er Segel im Gepaeck sind dort echt nuetzlich! Durch den Berg wird der Wind noch einmal beschleunigt. Der Einstieg ist unproblematisch, ein paar mit Moos bewachsenen Steinplatten sind harmlos. Sonst gibt es nur feinen Sand, Wind und die ganze Bucht fuer Dich allein. Der Wind ist etwas boeig, aber dennoch ist es ein schoenes Revier zum Tricksen, Freeriden oder auch fuer Aufsteiger, denn es ist durch die grosse Bucht mit Land in Lee absolut sicher. Auch bei Hack gibt es Flachwasser und nicht den sonstwo ueblichen Chop.

Sonstige Infos: Ca. 200m in Lee des Spots gibt es eine kleine Beachbar „Captain Hook“ . Da dort nicht nur die Name an Piraterie erinnert, sondern auch die Bierpreise ist es zu empfehlen den „Proviant“ aus dem Ort mitzubringen.

Anfahrt: Von Monemvasia aus Richtung Norden. Dem Schild Agios Ioannis folgen. Nach ca. 500m an der Kreuzung im spitzen Winkel scharf rechts Richtung Epidaurus Limira abbiegen und Richtung Strand. Der Beste Einstieg ist ganz in Luv, am Fuss des Berges am verlassenen gruenen Caravan. Nicht zu tief in den Sand fahren. Hallo! Nicht zu tief in den Sand fahren!

The Point Break (Wave)

Im Sueden Monemvasias prallt die ganze Agais bei Nordwind ungebremst an die Steilkueste. Der beste Einstieg ist ca 5km nach Sueden, wo es gluecklicherweise gleich einen riesigen Parkplatz und ein Restaurant am gleichen Ort gibt! Der Spot ist schon eher rauh, und Wasserstart in alle Richtungen und in jedem Gemuetszustand wegen dem Shorebreak und Luvstau absolut Pflicht. Der Strand besteht aus dickkoernigem Kiesel und echten Steinen (Schuhe waeren ok) und der Wind kommt side-onshore von Links.

Ca. 100m weit draussen , genau auf Halbwindkurs brechen die Wellen regelmaessig auf einer Untiefe. Und das in Logo Hoehe! Draussen wird die Duenung locker masthoch, und der Spot ist Klasse sowohl fuer erste Wellenritte (meist Backside) sowie zum Springen und Wavefreestyle fuer Cracks. Grossriggen ist jedoch Pflicht wegen des Luvstaus.

Anfahrt: Von Monemvasia aus nach Sueden Richtung Agios Stefanos die Steilkueste entlang. An der Tankstelle und dem Campingplatz Paradise vorbei. Ca. 300m weiter, links auf den Parkplatz mit Taverne abbiegen.

Wind

Der Meltemi macht in den Sommermonaten Stimmung in der Agais. Sobald er die Richtung auf Nordost dreht ist Monemvasia im Spiel. Allerdings muss es auch kraftig blasen (Ca. 7-8 bft.) , am besten auch mehrere Tage hintereinander damit z.B. der Wavespot zur Bestform auflaeuft. Auch starke Nordwinde bei Tiefdruckeinfluessen bringen den gleichen Spass, die gibt es im Fruehjahr und Herbst. Der winterliche Scirocco soll nach Angaben der Locals auch reichlich Wind und kraeftige Wellen bringen. Staerkste Windmonate sind der November mit 60% Gleitwind, Dezember (56%) und Maerz (56%).

Wohnen

In Monemvasia gibt es eine Unmenge an Uebernachtungsmoeglichkeiten, die in der Nachsaison (also nach dem 25. August) meist leerstehen. Also ist Handeln angesagt! Dann kann man 1st class Hotels (DZ, Kuehlschrank, Klima, Balkon & Sat TV) schon fuer 15 Euro bekommen. Appartments sind auf Langzeit noch guenstiger. Auch der Campingplatz biete sich an, und liegt nahe am Wavespot. Dort kostet die Nacht p.P. 5,50 Euro und der Bus auch 5,50 Euro. Nicht zu empfehlen ist auf jeden Fall das Hotel Filoxenia im Ortskern da der Kunde dort offensichtlich beklaut wird.

Verpflegung

Sehr zu empfehlen ist ein Besuch der Moenchsinsel. Dort gibt es ausgezeichnete Bars und Restaurants mit schoenem Ambiente, das mit seinen engen, mit Pflastersteinen ausgelegten Gassen und Girlanden, teilweise an Bella Italia erinnert. Die Preise sind gehoben aber bezahlbar. Im Ort gibt es neben einem Pitastand (Das beste griechische Fastfood) auch das super Internet Cafe BAYWATCH. Dort druckt uns der Wirt die Wettervorhersage schon nach dem 2. Besuch kommentarlos aus! Ausserdem gibt’s unvergesslich kaltes Bier vom Fass. Der richtige Ort um den Surftag ausklingen zu lassen. Ausserdem lockt noch ein Billardclub zum zocken und entspannen. Nightlife wird in dem Ort aber doch eher kleingeschrieben aber nach einem langen Tag auf dem Wasser waren wir mit dem Angebot zufrieden.

Selbstversorger gehen einfach in einen der Minimaerkte oder decken sich auf der Hinfahrt grossflaechig ein. Und nicht vergessen! Unbedingt eine Baeckerei ansteuern, dieses Schmankerl darf sich niemand entgehen lassen.

Autor

Milan Schnabel

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert