Negombo Beach

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer

Revier: Flachwasser, Welle

Windrichtung: beste keine Angabe, fahrbar keine Angabe

Teil der 11 monatigen Reise von Sten & Grit Uhlig um die Welt

Die Perle im Indischen Ozean empfaengt uns ziemlich grimmig mit Regen und Gewittern und stellt im Laufe der Zeit unsere Gore-Tex Jacken oft auf die Probe. Aber auch abgesehen vom Wetter kommt das Land, das eigentlich wie ein Bilderbuch sein koennte nicht zur Ruhe. Ethnische Unruhen zwischen der tamilischen Minderheit im Norden und Osten und den Sinhalesen im Westen und Sueden der Insel flammen immer wieder auf. Deshalb sollte man die Tamilengebiete nicht bereisen, Militaerposten hinter schusssicheren Barrikaden gehoeren leider zum normalen Strassenbild. Als waere das nicht genug, hat der Tsunami deutliche Spuren an den Kuesten und viele Waisen und Witwen hinterlassen. Trotzdem ist Sri Lanka ein traumhaftes Reiseziel. Denn die meisten Seiten des Bilderbuchs sind bestens erhalten.

Seite 1:
Die extrem freundlichen und hilfsbereiten Menschen, mit ihrem grenzenlosen Optimismus.

Neben vom Tsunami halb zerstoerten Haeusern spielen Kinder lachend Cricket und die Muetter verkaufen mit einem Laecheln Egghopper aus dem Fenster des noch stehenden Teil des Hauses. Der Rest ist provisorisch aus Brettern und Pappen zusammengenagelt.

Ein anderes Beispiel: Auf der Suche nach einem Telefon in einer gottverlassenen Gegend, laed uns der einzige Telefonbesitzer weit und breit sofort in sein Haus auf Tee und Kuchen ein. Das Telefonat duerfen wir, als wir uns eine Stunde spaeter verabschieden, nicht bezahlen.

Seite 2:
Essen, dass einem das Wasser im Mund zusammen laeuft.

Ob Seafood in einem der vielen Strandrestaurants, Reis mit fuenf verschiedenen Currys bei einer Sri Lankischen Familie oder Kottha Rotti – eine Mischung aus gehacktem Fladenbrot, Gemuese, Ei und Gewuerzen aus dem Bretterverschlag an der Ecke – in Sri Lanka ist es schwer, sein Idealgewicht

Seite 3:
Landschaft, dass einem die Luft weg bleibt.

Egal ob man gerade auf einem Berggipfel steht und in die nicht enden wollenden samtig gruenen Huegel der Teeplantagen blickt, ob man von einem palmengesaeumten Strand aufs Meer schaut oder durch eins der vielen kleinen Fischerdoerfer wandert – so viel SCHOEN auf so wenig Raum haben wir beide selten zuvor gesehen.

Seite 4:
Kultur in Ueberdosis.

An jeder Ecke steht oder liegt eine Statue Buddhas – mal schrill, mal klassisch. An einigen Stellen kann man gut erhaltene Ueberreste uralter heiliger Staetten sehen. Und in jedem Bus oder Zug gibt es speziell fuer buddhistische Moenche reservierte Sitzplaetze. In Sri Lanka reist man unter Buddhas Obhut!

Vielleicht ist das der Grund, weshalb wir uns gleich so wohl fuehlen als wir in Colombo, der Haupstadt Sri Lankas, ankommen. Oder es liegt daran, dass die Insel eine Art Mini-Indien ist. Weniger Menschen, geordneterer Verkehr, weniger Dreck, aber genau so anders und bunt! Wir machen uns auf die Suche nach Wind und Sonne. Wir finden zwar traumhafte Straende, aber auch eine Unmenge an Regen, weshalb wir erstmal ins Bergland fluechten. Die kurzen Distanzen machen spontane Planaenderungen einfach – dachten wir zumindest. Dass man mit einem der vielen oeffentlichen Busse schonmal acht Stunden fuer 250km benoetigen kann, hatten wir nicht beruecksichtigt. Das Busfahren auf Sri Lanka ist sowieso schon ein Abenteuer fuer sich. Wenn wir durch Zufall die Stelle an der Strasse gefunden haben, wo der Bus vermeintlich haelt, versuchen wir einen der uralten Ashok Lankas zu stoppen. Wenn ein Fahrer reagiert und sein Tempo verringert, springen wir noch halb im Fahren auf und quetschen uns mit viel zu vielen anderen Fahrgaesten in den Bus. Die letzten haengen noch halb aus der Tuere. Die Fahrpreise sind sehr guenstig, wenn auch voellig willkuerlich. Der Fahrstil ist genauso willkuerlich – wenn man bisher keiner Religion angehoert hat, lernt man hier das Beten. Aber Buddha wird’s schon richten. Beim Aussteigen verlaeuft die ganze Prozedur rueckwaerts – Haltestelle raten, ueber die Leute steigen, die die Tuere versperen, in dem Moment abspringen, in dem der Bus am langsamsten faehrt.

Aber die so erreichten Ziele entschaedigen fuer alles! In Kandy – der Stadt der Zahntempels, in dem ein Zahn Buddhas als Relikt aufbewahrt wird – werden wir von Janakie und Jangath eingeladen und mit Sri Lankischen Koestlichkeiten wie Reis und Curry und String Hoppers verwoehnt.

In Polonnaruwa radeln wir mit uralten Drahteseln und platten Reifen durch die Ueberreste der alten Stadt, bis wir vor uebermaechtigen Buddhastatuen stehen. Im Pinnewala Elefantenwaisenhaus sehen wir riesigen Tuskern (Elefantenbullen) und kleine Elefantenbabys beim Baden im Fluss zu.

Am Adam’s Peak lernen wir, dass verschiedene Religionen auch friedlich zusammen leben koennen. Der Berg ist eine heilige und damit Pilgerstaette fuer Christen, Hindus und Buddhisten gleichermassen. Die Christen schreiben eine Vertiefung am Gipfel, die als Fussabdruck interpretiert wird, Adam zu. Er hat ihn hinterlassen, als er vom Paradies auf die Erde verwiesen wurde. Fuer Hindus gehoert der Abdruck zu Shivas Fuss und fuer Buddhisten zu Lord Buddha. Und so pilgern Nacht fuer Nacht Hindus, Christen, Buddhisten und Touristen ueber 5000 Steinstufen vorbei an unzaehligen Teastalls auf den Gipfel des Adam’s Peak, um Zeugen eines unglaublichen Sonnenaufgangs und des Bergschattenphaenomens zu werden. Wir auch – was uns einen ordentlichen Muskelkater in den Waden einbringt.

Den kurieren wir in Nuwara Eliya inmitten von Teeplantagen. Nieselregen und Nebel geben uns Gelegenheit, den bekannten Ceylon Tee gebuehrend zu huldigen – bei einem Taesschen am Kamin eines der alten englischen Grand Hotels oder nach einer Fuehrung durch eine der unzaehligen Teefabriken.

Bewegung ist ja bekanntermassen die beste Therapie gegen Muskelkater, der uns immer noch plagt. Also reisen wir weiter in die Berge nach Ella. Jeder Huegel, den wir dort erklimmen, belohnt uns mit einer Aussicht, die einem das Gefuehl gibt zu fliegen. Als koennte man bis zum Ende der Welt schauen.

So, jetzt hatten wir aber genug Landschaft und Kultur – wir wollen zurueck ans Meer. Also setzten wir uns noch vor Sonnenaufgang in den „1. Klasse Observation Saloon mit Airconditioning“, um die neun Stunden Zugfahrt von Ella nach Colombo hinter uns zu bringen. Aircon bedeutet: alte quietschende Ventilatoren an der Decke des Waggons. Observation Saloon heisst, dass man reuckwaerts faehrt, um besser durch das grosse Fenster am Wagenende schauen zu koennen. Und jetzt ratet mal, wofuer 1. Klasse steht…

Und so tuckern wir mit nach kurzer Zeit taubem Hintern durch einen vom Sonnenaufgang verzauberten Maerchenwald, geniessen die nicht enden wollenden Weitblicke und beobachten Schulkinder, die hinter dem Zug auf die Gleise springen, um zur Schule zu gehen. Die hohl haengenden Bahnschwellen huepfen unter den welligen Schienen im Takt.

Zurueck am Meer gibt es Sonne und Spass im Wasser satt! Beim Schnorcheln und Tauchen mit kunterbunten Fischen und uralten Schildkroeten in Unawatuna kommen wir uns wie in einem riesigen Aquarium vor. In Tangalle im Suedosten bleiben wir bei gutem Kitesurfwind fast eine Woche haengen. Und Welligama verwoehnt uns mit perfekten Anfaenger-Wellenreit-Bedingungen.

Die letzten Tage auf der Insel nutzt Sten zum Studieren – er geht Fische erschrecken. Die Vereinigung zum Schutze des Bioprens nennt es auch Tauchkurs. Danach geht’s auf nach Thailand!

Wegbeschreibung

Von Colombo per Auto oder Zug nach Norden bis Negombo und dann mit dem Tuk Tuk zum Beach.

Spotbedingungen

Wind

Bei gutem Wetter angeblich eine sehr zuverlaessige Thermik von links onshore. Wir hatten Regen und Nordostwind.

Wasser

Truebe aber unbedenklich.

Spot

Ca 1km langer Strand mit genuegend Platz, maessiger Shorebreak. Leider ist die Lagune von Negombo nicht kitebar.

Temperatur

Lycra und Boardshort.

Meistgefahrene Kites

16qm

Author: Grit & Sten

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1 Kommentar

  1. Hey ich habe eine Frage.. kann ich an diesem Spot auch Windsurf Material vor Ort ausleiehn, oder muss ich dafür die nächste Windsurf Schule ausfindig machen?
    Liebe Grüße
    Janine

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