Masirah Island

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer

Revier: Flachwasser, Welle

Windrichtung: beste SW, fahrbar keine Angabe

Auftakt

Als die Idee zu dieser Reise das erste Mal im Raum stand, fiel mir dazu auch nicht viel mehr ein, als Sand, Erdöl und Kamele. Vielleicht noch Dattelpalmen – aber Windsurfen? Bevor Du Dich von den sehr eindrucksvollen Spots selbst überzeugen kannst, wirst Du – wie wir – vielleicht auch von dem einen oder anderen Kamel, das gerade eine Piste überquert, aus voller Fahrt auf Schrittgeschwindigkeit heruntergebremst. Es wird Dich gelangweilt anblicken und erst dann gemächlich den Weg frei machen.

Lage und Anreise

Das Sultanat von Oman liegt im äussersten Südosten der Arabischen Halbinsel. Im Osten ist es durch den Golf von Oman und den Indischen Ozean begrenzt; die Küste erstreckt sich über eine Länge von insgesamt rund 1.700 km. Während der Golf von Oman vor allem im Bereich der „Capital Area“ luxuriöse Hotels und eher Flachwasserbedingungen bietet, verspricht die Küstenlinie entlang des rauhen Indischen Ozeans einsame Strände und Tausend und eine Welle … Lust auf ein wenig Abenteuer? Keine Sandallergie und auch nichts gegen 35-40°C? Gut, dann bitte jetzt weiterlesen.

Nimm einen Flieger nach Muscat (z.B. ab Frankfurt, via Dubai, die Shopping Freaks gehen bereits dort von Board und kehren erst beim Rückflug blass und mit vielen Plastiktüten beladen wieder zurück). Miete einen 4-Wheel-Drive – das einzige, was Du ausser dem Flug evtl. vorher reservieren kannst – und breche möglichst morgens auf. Unser Trip führt uns von Muscat (auch „Masqat“ geschrieben), der Hauptstadt des Sultanats, über die Höhenzüge des Hajar-Gebirges durch eine schier endlos wirkende Wüste nach Shana’a, von wo wir mit einer Fähre auf die 12 km vom Festland entfernte Insel Masirah gelangen. Von Muscat nach Masirah Island sind es ca. 400 km. Eine ausführliche Anreisebeschreibung findest Du auf meiner Website. Erst einmal weiterschnuppern:

Wind und Bedingungen

Masirah Island – powerful place – wird in den Monaten Juni bis August von starken Mosunwinden heimgesucht. Der Wind blässt Tag und Nacht aus Südwest (sideshore von rechts mit durchschnittlich fünf bis sechs Beaufort, oft auch bis zu acht Beaufort). Du wirst ihn – wie die wenigen Einheimischen auf dem Eiland – „Jarif“ nennen und Du wirst ihn hassen! Auf der Ostseite der Insel reiht sich ein Traumstrand an den anderen. Die Wellen des Indischen Ozeans rollen einladend an einsame Sandstrände. Doch Vorsicht! Vielerorts ist der Einstieg mit Felsen, die dicht unter der aufgewühlten Meeresoberfläche liegen, geradezu vermient. Zum Teil sind sie zudem noch mit rasierklingenscharfen Muscheln bewachsen. Ich weiss, warum ich das besonders erwähne! Entlang der insgesamt etwa 80 km langen Küstenlinie gibt es zweifellos noch zahlreiche interessante Spots zu entdecken. Den besten Spot, den wir erlebt haben, ist indes Haqal, ein aus wenigen Bretterbuden bestehendes Fischerörtchen etwa 35 km südöstlich von Ras Hilf. Bei Sideshore-Wind von rechts laufen hier ganz ordentliche Klopfer ein und brechen ausgehend vom Rand einer kleinen Bucht in Luv. Sollten die Bedingungen auf der Ostseite nicht so recht stimmen, oder sollte vielleicht jemand sogar einmal Lust auf easy „Flachwassersurfen“ mit Halsentraining verspüren, findet er an der sonst eher langweiligen (ebenfalls 80 km langen) Westküste ausreichend Gelegenheit. Unser Tipp: Sur Masirah! Selbst wenn der Jarif im Osten zum Wellenritt einmal zu schwach war, hackte es in Sur Masirah derart, dass einem die Ohren mit Sand verstopft wurden. Wann kann man sonst schon einmal das 3.7er ausprobieren?

Wie es sich so lebt

Ras Hilf? – der Name dieses einzigen, nach Ankunft mit der Fähre auszumachenden Ortes – soll sich während unseres Aufenthaltes noch als sehr bedeutungsvoll erweisen. Hier kann man sich in einem der einfachen aber guten Restaurants stärken oder den stets nötigen grossen Vorrat an Trinkwasser auffrischen. Die Einheimischen sind ausserordentlich freundlich und waren uns gegenüber weder aufdringlich noch abweisend. Auf Masirah Island brauchst Du ein windstabiles Zelt. Als Alternative bietet sich ein (in Zahlen: „1“) Hotel bzw. eine von Ortsbewohnern gern angebotene Privatunterkunft an. Wenn Du hinfährst und nicht zelten mochtest, erzähl‘ später bitte an dieser Stelle, oder mir, wie es war!

Was gibt es sonst zu sehen?

Bei Vollmond und Flut ist es grossartig, miterleben zu können, wenn sich riesige Meeresschildkröten an den Strand wälzen, um ihre Eier abzulegen. Doch auch wenn man hier – wie wir – ganz „allein“ auf der Insel ist, sollte man versuchen, die Tiere nicht zu erschrecken. Mit etwas Glück krabbeln einem auch frisch geschlüpfte Exemplare vor die Füsse. Es gibt Geier, die des morgens über Dir kreisen, Echsen, die lästige Fliegen einfangen, Rosa-Flamingos und sogar eine Art Gazelle, die sich aber bei der ersten verdächtigen Bewegung in die Berge flüchtet. Skorpione haben wir zum Glück keine gesehen. Dafür laufen Kamele frei herum, schauen Dich an, von oben herab…

Autor

Michael Schulte (www.surfingdave.de)

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