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New South Wales, Qeensland und Victoria (19 Spots)

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Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer, Wellenreiter

Revier: Flachwasser, Welle

Windrichtung: beste je nach Spot, fahrbar alle

Ich bin gerade aus Down Under zurück. Ich habe mir einen langen Traum erfüllt und in den letzten 4 ½ Monaten die gesamte Ostküste einschliesslich Melbourne und der Great Ocean Road bereist. Dieser Trip war das Schönste, was ich je erlebt habe, sozusagen mein „Endless summer“ 😉 Mein Bericht soll als Ergänzung zu den bekannten Reiseführern dienen und kann Euch hoffentlich einige Infos und Tipps geben.

Allgemeine Infos

Land/Leute

Das riesige Land selbst dürfte den meisten wohlbekannt sein. Aus meiner Sicht zeichnet sich „OZ“, wie die Australier ihr Land liebevoll nennen, vor allem durch sein unbeschreibliches Naturparadies aus. überall finden sich traumhafte Buchten mit nahezu weissen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Das ganze zumeist eingesäumt in entdeckungsfreudige Nationalparks. Sein Lieblingsplätzchen zu finden ist daher schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Begegnungen mit der einzigartigen und vielfältigen Tierwelt sind an der Tagesordnung. So konnte ich z. B. in Hawks Nest eine Woche lang direkt neben Delphinen kiten und mit Ihnen gemeinsam die Wellen schlitzen. Ein weiteres Highlight durfte ich in Byron Bay erleben, als beim Wellenreiten plötzlich eine grosse Schildkröte 1 Meter neben mir auftauchte und anscheinend kurz mal Hallo sagen wollte

Daneben ist Australien sympathischerweise auch ein Land des Sports und gerade des Surfens. Das Leben spielt sich an der endlosen Küste ab und es hat den Anschein, dass jeder Australier surfen geht. So findet man auch in jedem Örtchen einen Surfshop und kann sich mit den bekannten Marken eindecken

Kiten ist dagegen nicht so verbreitet. Bis auf einige Spots (meist nahe den Grossstädten Sydney, Brisbane und Melbourne) trifft man nur selten Gleichgesinnte. So gibt es dann auch selten einen Kiteshop und es schadet sicherlich nicht, ein bisschen Reparaturmaterial einzupacken.

Die Australier selbst sind meiner Erfahrung nach unglaublich nett und hilfsbereit. Sie haben eine ziemlich relaxte Lebenseinstellung, was neben dem „Beachlife“ sicherlich auch an der guten Konjunktur und den Arbeitsbedingungen liegt.

Kriminalität ist kaum vorhanden (bezüglich des Stuffs in meinem Auto war ich noch nie so entspannt) und das allgemeine Preisniveau niedriger als bei uns.

Anreise/Sportgepäck

Ich bin mit der Emirates nach Sydney geflogen und habe sehr gute Erfahrungen mit dieser Airline gemacht. Neben einem günstigen Preis, einem super Service und natürlich dem Entertainment System hatte ich erstaunlicherweise auch keine Probleme mit meinem ganzen Gepäck: kompletter Kitestuff, eine Gleitschirmausrüstung, ein Boogieboard und meine Klamöttches – ingesamt 65kg! Bezahlen musste ich mit ein bisschen Glück jedoch lediglich 20kg (200€ für Hin- und Rückflug) Die vorherige Anmeldung des Sportgepäcks war trotz voller Maschine überflüssig.

Tipps

Kiteausrüstung, Surfboards, … können bei der Emirates mit 5 €/kg (sonst 50 € pro kg übergepäck) als Sportgepäck aufgegeben werden. Diese Regelung existiert jedoch nicht in Sydney! Daher solltet Ihr bereits in Deutschland auch für den Rückflug bezahlen!!!

Einen Teil des Sportgepäcks als Tauchgepäck angeben. Damit habt Ihr zusätzlich 15kg frei! Mein Gleitschirm ist so umsonst mit geflogen.

Fortbewegung

Wer die vielen einsamen Spots besuchen und eine maximale Windausbeute haben möchte, kommt um ein eigenes Auto nicht herum. Bei kurzer Reisedauer empfiehlt sich natürlich ein Mietwagen; günstig hier: Bayswater car rental (www.nobirds.com.au) für PKWs oder www.wickedcampers.com.au für einfache aber gute Campervans.

Ab einigen Wochen Reisedauer sollte man sich jedoch ein Auto kaufen. Für Kiter gibt es eigentlich nur zwei Wagentypen: entweder einen Campervan oder einen 4Wheeler (selten findet man auch 4wheel Vans). Aufgrund meines Gepäcks habe ich mich für einen alten Campervan entschieden. Wer nicht so viel Platz und Komfort braucht, sollte sich einen 4Wheeler zulegen, denn die meisten Strände sind fürs Befahren freigegeben. So kann man unzählige Downwinder geniessen und muss sich keinen Parkplatz zu suchen

Tipps

Allgemein zum Autokauf in Sydney: www.reisebine.de

Nach Möglichkeit solltet Ihr es vermeiden, in der Zeit zwischen Ende November/Dezember einen Van in Sydney zu kaufen. Erheblich! günstiger ist der Autokauf in anderen Städten oder zu einer anderen Zeit.

Nach dem Einkaufen bei Woolworth oder Coles unbedingt den Beleg aufbewahren, denn damit erhält man an der jeweiligen Partnertankstelle bis zu 16 Cent pro Liter Rabatt!

Campingausstattungen und Schiebefenster sind in Australien sehr günstig. Es kann sich daher durchaus lohnen einen Lieferwagen zu kaufen und diesen dann umzurüsten. Zusätzlicher Vorteil: Man kauft kein Backpacker-Auto, die i.d.R. nicht sehr oft gewartet werden

Campen und Co

„Wildcampen“ ist anders als in Holland völlig unproblematisch und vor allem Budget schonend. Man kann bis auf wenige Ausnahmen überall stehen. Lediglich an den Hotspots wie z.B. Byron Bay oder Noosa sollte man nicht direkt am Beach schlafen, möchte man nicht morgens um 6 Uhr vom Ranger geweckt und verwarnt werden.

Für die tägliche Pflege findet man in NSW und QSL an jeder noch so einsamen Ecke öffentliche Duschen und Toiletten. Sie sind zumeist sehr sauber und haben europäisches Campingplatz Niveau.

Eine wunderbare Sache sind die mit Gas betriebenen, öffentlichen Barbecues. Auch diese stehen überall, sind umsonst und stets ready to go. Für mich gab es kaum Schöneres, als nach einer geilen Session direkt am Beach zu grillen.

Wind

Im australischen Sommer kommt der Wind in NSW und südlichem QSL hauptsächlich aus NE. Lediglich beim Durchzug von Fronten dreht er auf Süd. Bis auf den Winter (häufige Westwindlagen) hat man daher an der gesamten Ostküste immer Side/onshore – Bedingungen.

Während meines Trips variierte die Windstärke i.d.R. zwischen 12 und 25 kts. Richtige Starkwindtage hatte es nur sehr selten. Bis auf die ganz schwachen Tage konnte ich (75kg) mit meinem 10er Psycho3 und meinem 1,22er Spleene Rip auch alles sehr gut abdecken (übrigens eine sehr gute Kombi fürs Reisen). Für den mittelschweren Tubekiter würde ich einen 8/10er und einen 14er empfehlen.

Nahezu windlose Tage musste ich leider sehr häufig erleben. Diese eignen sich jedoch hervorragend zum Surfen, Sightseeing oder Kilometerabreissen

Tipps

Wer im Gegensatz zu mir die Reiseroute besser plant, hat jedoch mehr Chancen auf zahlreiche Windtage. Meine Empfehlung für den Ostküstentrip: Anfang Sommer in Melbourne oder Adelaide starten und danach die Küste hoch bis nach Cairns reisen. Somit dürfte man (neben genügend Wind) im Süden warmes Wetter haben und kann anschliessend in QSL Regenzeit und die fiesen Jellybox – Quallen vermeiden.

Spots

Die gesamte Ostküste besteht eigentlich nur aus potentiellen Spots. Es gibt keine Beschränkungen und man kann bis auf die kleinen, von Lifeguards bewachten Badezonen überall kiten *herrlich* Oftmals findet sich auf den kilometerlangen Stränden keine Menschenseele. Wer wie ich zum Teil alleine reist, sollte daher seinen Kite auch besser alleine landen können… Psycho³ sei dank.

Aufgrund der Vielzahl der Spots werde ich im Folgenden nur auf diejenigen näher eingehen, die mir besonders gut gefallen haben.

New South Wales

Sydney Area

In und um Sydney gibt es zwei kitebare Regionen: im Süden die Botany Bay und im Norden die Northern Beaches.

Botany Bay (nahe Airport):

Northern Beaches

Nördlich von Manly gelegen findet Ihr hier wunderschöne und ruhige Strände.

Long Reef Beach

Palm Beach

South Coast

Der ruhige Küstenabschnitt zwischen Sydney und der Grenze zu Victoria findet in den Reiseführern nur wenig Beachtung. So fahren die meistenReisenden auch über den schnelleren Inlands Highway nach Melbourne. Werjedoch ein paar Tage Zeit hat, sollte unbedingt den Umweg über denPrincess Highway vornehmen. Denn dort ist es nicht nur wunderschön,sondern es hat auch regelmässig mehr Wind als in Sydney.

Am besten gefallen hat es uns in Merimbula und Moruya Heads. An beiden Spots trifft man auch ein paar Locals an.

Merimbula

Moruya Heads

Lower North Coast

Der m. M. nach schönste Spot dieser Region ist am nördlichen Ende vonPort Stephens zu finden. Hawks Nest. Diesen kleinen, vom Highwayabseits gelegenen Ort hätte ich ohne den Oase Tipp von „Buechse“ wohlniemals aufgesucht.

Besuchen solltet Ihr ferner Old Bar, einen kleinen Küstenort kurz vor Taree. Nach Aussage eines Locals soll es zudem im südlichen Teil vonPort Stephens geile Spots geben.

Hawks Nest

Hawks Nest besitzt eine Traumkulisse mit feinem, hellen Sandstrand,türkisem Wasser und vorgelagerten Inseln. Hinzu kommt eine höhereWindsicherheit, da die Gegend ein wahres Thermikwunder ist. So kommen denn auch an längeren Wochenenden Kiter aus Sydney hierauf. EinzigParty darf man in dem, ausserhalb der Ferienzeit wie ausgestorbenen Örtchen nicht erwarten.

Far North Coast

In der paradiesischen und berühmten Gegend um Byron Bay, die von tollerNatur über Party bis hin zu unzähligen Freizeitmöglichkeiten allesnötige bietet, habe ich einige Wochen verbracht. Leider scheint es im Dezember/Januar nicht sehr windsicher zu sein und so war bis auf wenigegute Tage eher Wellenreiten o.ä. angesagt.

Übrigens, wer neben Kiten auch noch Gleitschirmflieger ist, sollte unbedingt die Fluggebiete um Mullumbimby auschecken (contact:Flugschule Poliglide)

Lennox Head

Tipp

Auf dem Weg zur Goldcoast solltet Ihr einen Zwischenstop in Brunswick Heads (Bild) machen (halbe Stunde nördlich von Byron Bay). Traumhafte,ruhige Beaches und ein super Wellenreitspot.

Queensland

Intensiv Kiten konnte ich in QSL lediglich an der Sunshine Coast.Weiter nördlich hat es aufgrund Regenzeit fast nur geschüttet. Dortsollten sich jedoch viele schöne Spots entdecken lassen.

Reisetipp

Unbedingt nach Agnes Water/Town of 1770 fahren (kilometerlange Flachwasserlagunen). Leider hatte ich keinen NE – Wind.

Sunshine Coast

Die Sunshine Coast ist wie fürs Kiten geschaffen und bietet besteRahmenbedingungen für jedermann. An den Topspots Caloundra, Maroochydore und Noosa befinden sich bis zu 200m breite, sandigeFlussmündungen, die bei auslaufender Tide für ordentlich Druck in der Tüte sorgen. Hinter den Flussmündungen liegen weitläufigeFlachwasserspielwiesen, auf denen auch Anfänger voll auf ihre Kostenkommen. Und im offenen Meer gibt’s natürlich Welle.

Caloundra

Noosa

Victoria

Da sich meine Reise dem Ende neigte, habe ich nur wenig Zeit in Victoria verbracht. Entsprechend selten bin ich zum Kiten gekommen.Zwei Spots möchte ich Euch dennoch nicht vorenthalten.

Die vom Wind verwöhntere Küste Victorias ist rau und vielerorts sind starke Strömungen. Da es empfindlich kalt sein kann, solltet Ihr hier unbedingt einen Neo im Gepäck haben. Aufgrund der Temperaturen treiben sich hier auch gerne die grossen Weissen rum.

Melbourne

Marlo

An diesem Spot hatte ich einige geile Sessions. Falls Ihr malvorbeischaut, grüsst bitte „Heat Wave Dave“ von mir (einer der zwei einsamen Locals)

Resümee

Obwohl ich schon sehr viel gereist bin, hat dieser Trip alles Bisherige in den Schatten gestellt. Um es kurz zu sagen: Es war einfach nur saugeil! Die australische East Coast ist unglaublich vielseitig und ich kann es nur jedem empfehlen, die lange Reise auf sich zu nehmen. Einzig der Wind kann einen schon mal im Stich lassen. Wer weniger Wert auf Sightseeing legt und fast jeden Tag auf dem Wasser sein möchte, sollte eher die West Coast bereisen.

Autor

Marco

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